EmpPD – Optimierung der posthospitalen Versorgung Betroffener schwerer psychischer Erkrankungen durch Empowerment, Partizipation und Digitalisiereung
Willkommen bei EmpPD
Projektbeschreibung
Das Projekt EmpPD reagiert auf bestehende Herausforderungen im gut ausgebauten psychiatrischen Hilfesystem, das oft Schwierigkeiten hat, besonders schwer und langfristig betroffene Personen nachhaltig zu erreichen. Diese Personengruppe (hier definiert über sogenannte severe mental illness (SMI): Diagnosen des Schizophrenen Formenkreises, der Bipolaren Erkrankung, schwere Depressionen und Persönlichkeitsstörungen) bedürfen komplexer Hilfen, die von unterschiedlichen Leistungserbringenden innerhalb des Krankenkassen-, Rehabilitations- und Teilhabesystems zwar zunehmend bereitgestellt, aber nicht ausreichend koordiniert werden [3].
Das Hauptziel besteht darin, eine Optimierung der posthospitalen Versorgung Betroffener durch Empowerment, Partizipation und Digitalisierung zu erreichen.
Dies soll umgesetzt werden, indem eine Peerlots:innen Intervention mit digitaler Unterstützung zur Verbesserung der Navigation im psychosozialen Versorgungssystem und Partizipation in der Behandlung entwickelt und evaluiert wird. Es soll niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten, Gesundheitsinformationen, Vorsorgeinstrumenten und Recoverytools zur Stärkung des Empowerment und Selbstmanagement von Betroffenen bereitstellen. Dazu werden:
1. Bedarfe von Betroffenen bei der Nutzung von Anschlussbehandlung und Navigation im Hilfesystem,Versorgungsbarrieren und potenzielle Maßnahmen erfasst.
2. Entwicklung eines Implementierungs- und Evaluationsrahmens mit der Methode Theory of Change
3. Partizipative Entwicklung der Peerlots:innen-Intervention, mit Betroffenen, Angehörige und Peerlots:innen. Die Intervention zielt darauf ab, mit Peerlots:innen einen früheren und nachhaltigeren Zugang zu ambulanten Hilfen und zur sozialen Gemeinschaft zu fördern, eine niedrigschwellige, personenzentrierte Unterstützung zu bieten, um individuelle Ressourcen und Genesungskonzepte zu stärken und die Selbstbeteiligung an der eigenen Genesung und Behandlung zu erhöhen.
4. Digitale Unterstützung und Interaktion: Im Rahmen des Projekts entwickeln und erproben wir ein digitales Angebot, das die Kommunikation zwischen Peers und Nutzer:innen zusätzlich zu den persönlichen Kontakten erleichtert. Dieses digitale Angebot zielt darauf ab, Informationen zum Hilfesystem und Zugangswege bereitzustellen und die Übergänge zwischen den Hilfen besser koordiniert werden. Mit den Lots:innen werden digitale Vorsorgeinstrumente wie Krisenpläne, Behandlungsvereinbarungen oder Patient:innenverfügungen ausgearbeitet, um eine informierte Entscheidungsfindung zu erhöhen. Die Krisenpläne können von den Betroffenen aktiviert werden, um die Peerlots:innen zu informieren und so Krisen schnell und niedrigschwellig begegnen zu können.
Es werden Diagnose-spezifische und allgemeine Informationen, Recovery Tools, Recovery-orientierte Psychoedukation, Achtsamkeitsübungen und andere die Genesung fördernde Maßnahmen abgestimmt und über ein sogenannten „Recovery Wiki“ zur Verfügung gestellt. Diese können Betroffene mit der Peerlots:in oder allein zur Unterstützung der Genesung nutzen. Darüber hinaus ermöglichen wir den Nutzer:innen, mit Peers und Mitarbeiter:innen moderierte, abgestimmte Inhalte zu eigenen Strategien und Erfahrungen zur Genesung und ihres Empowerments in den „Recovery Wiki“ anderen Nutzer:innen bereitzustellen oder ein digitales Genesungstagebuch zu führen.
5. die Peer Lots:innen werden in der Nutzung der digitalen Anwendung geschult und haben im Vorfeld eine Peer-Fortbildung (bspw. UPSIDES, EX-IN) abgeschlossen.
6. Evaluierung des Interventions-Effekts im Rahmen einer Studie untersucht.